Autorengespräch


White Ravens Festival

Jella-Lepman-Saal

Literarische Zeugenschaft: Von Unsagbarem erzählen

Zwei 13jährige Mädchen in einem Kriegsgebiet, ein 10jähriger Junge allein auf der Flucht; die Väter tot oder an der Front, die Mütter paralysiert oder gleich ganz verschwunden.

Um solche Lebensrealitäten von Heranwachsenden geht es in den Romanen Abzählen von <link http: www.wrfestival.de wrfestival de external-link-new-window externen link in neuem>Tamta Melaschwili (Georgien) und Im Meer schwimmen Krokodile von <link http: www.wrfestival.de wrfestival de external-link-new-window externen link in neuem>Fabio Geda (Italien). Sie erzählen vom Leben als Teenager in einer kriegerischen Konfliktzone, davon, als Kind gezwungen zu sein, das Zuhause zu verlassen und das gewohnte Leben und die Familie zu verlieren. Mit ihren Büchern haben die beiden Autoren sowohl sich als auch ihre Leser zu literarischen Zeugen von Biografien gemacht, die den Stempel von Krieg, Gewalt, Flucht, Migration, permanenter Lebensbedrohung und versagter Kindheit tragen.

Sind solche existenziellen Grenzerfahrungen wirklich beschreibbar? Wie lässt sich das Unaussprechliche in Worte fassen? Gibt es auch beim Schreiben Grenzen des Sagbaren, des Verstehens? Sind Melaschwilis radikal neuer Gebrauch von Sprache oder Gedas poetischer Duktus Konsequenzen jenes Versuchs, dem Unsagbaren eine Stimme zu geben? Welcher narrativen Strategien Bedarf es, um jene extremen Erfahrungen und erzwungenen existenziellen Grenzgänge nicht nur sichtbar, sondern im besten Falle auch nachvollziehbar zu machen?

Über die Möglichkeiten und Notwendigkeiten, von Krisen, Krieg und Gewalt zu erzählen, sprechen Tamta Melaschwili (Georgien) und Fabio Geda (Italien) mit Lena Gorelik.

Die Veranstaltung wird gedolmetscht.